Die Tiefenfiltration funktioniert, indem eine Flüssigkeit durch ein dickes, mehrschichtiges Filtermedium geleitet wird, das einen komplexen, labyrinthartigen Pfad bildet, durch den Verunreinigungen zurückgehalten werden. Anstatt Partikel nur an der Oberfläche aufzufangen, werden sie in Tiefenfiltern im gesamten Filtergewebe zurückgehalten. Die Flüssigkeit kann je nach Bauart quer durch den Filter oder von innen nach außen fließen. Dieses Verfahren ist besonders effektiv für Feststoffe, die sich mit Oberflächenfiltern nur schwer filtern lassen.
Tiefenfilter bestehen üblicherweise aus Materialien wie Zellulose-, Polyester- oder Polypropylenfasern. Sie entfernen eine Vielzahl von Verunreinigungen, darunter Schmutz, Sand, Kies, Rost, Gele und andere Schwebstoffe. Da diese Filter Partikel über die gesamte Tiefe des Filtermaterials zurückhalten, können sie in der Regel zwei- bis dreimal mehr Verunreinigungen aufnehmen als Oberflächenfilter, bevor sie ausgetauscht werden müssen.
Ein gut konstruierter Tiefenfilter besteht üblicherweise aus mehreren Faserschichten. Die äußeren Schichten sind gröber und filtern größere Partikel, während die inneren Schichten dichter sind und feinere Partikel zurückhalten. Dieser Schichtaufbau sorgt für eine hohe Schmutzaufnahmekapazität und verhindert vorzeitiges Verstopfen. Dadurch ist die Tiefenfiltration eine effiziente und langlebige Lösung für viele industrielle Anwendungen.
Oberflächenfiltration vs. Tiefenfiltration
Der entscheidende Unterschied zwischen Oberflächen- und Tiefenfiltration liegt in der Art der Partikelrückhaltung. Oberflächenfilter fangen Verunreinigungen nur an der äußeren Oberfläche des Filtermaterials auf. Die Filtrationseffizienz wird durch die Porengröße bestimmt, und mit zunehmender Partikelansammlung bildet sich ein Filterkuchen, der die Leistung um bis zu 30–40 % verbessern kann.
Tiefenfilter filtern Partikel im gesamten Filtermaterial und nicht nur an der Oberfläche. Sie erreichen oft von Anfang an Filtrationseffizienzen von rund 99 % und sind nicht auf eine Deckschicht angewiesen, um ihre Leistung zu verbessern. Dank dieser Bauweise können Tiefenfilter ein breiteres Spektrum an Partikelgrößen verarbeiten und ein deutlich höheres Volumen an Verunreinigungen zurückhalten. Dadurch eignen sie sich ideal für komplexe oder variable Filtrationsanforderungen.
Arten von Tiefenfilterpatronen
Fadengewickelte Filterpatronen
Diese Filterpatronen bestehen aus eng um einen Kern gewickelten Lagen aus Baumwoll- oder Polypropylengarn. Das Ergebnis ist ein langlebiger Hochleistungsfilter, der im Vergleich zu herkömmlichen Filterelementen eine höhere Effizienz, einen geringeren Druckverlust und eine größere Schmutzaufnahmekapazität bietet.
Filterbeutel mit abgestufter Dichte
Filterbeutel mit abgestufter Dichte (GD-Filterbeutel) bestehen aus mehreren Lagen Filtermaterial mit jeweils unterschiedlicher Dichte. Durch diese abgestufte Struktur können sie Partikel verschiedener Größen im gesamten Beutel auffangen, wodurch ihre Schmutzaufnahmekapazität und Lebensdauer deutlich erhöht werden. GD-Filterbeutel sind in Polyester- oder Polypropylen-Ausführung erhältlich und eignen sich besonders gut als Vorfilter in mehrstufigen Filtrationssystemen.
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Veröffentlichungsdatum: 31. Oktober 2025